Grenzüberschreitende Landschaftsaufwertung Flüh (SO) und Landskron Südhang – 2011 bis 2014

Der Südhang des Landskronberg zwischen Flüh (SO) und Leymen (F) ist charakterisiert durch eine abwechslungsreiche und strukturreiche Kulturlandschaft. Biotope wie Eichen-Hagebuchenwald, Flaumeichenwald, Halbtrockenrasen, Hochstamm-Obstgärten und Rebgärten wechseln sich kleinräumig ab. Die artenreiche Landschaft ist gefährdet: durch die Aufgabe der Niederwaldbewirtschaftung in den letzten Jahrzehnten wurden die Wälder schattiger und die Felsköpfe wuchsen fast vollständig zu. Zudem breitet sich der Wald jedes Jahr ein Stück weiter in die mageren Wiesen aus. Teilweise werden die Halbtrockenrasen und Fromentalwiesen auch in Äcker oder Rebland umgebrochen.

Hot Spots wirkt dieser Entwicklung entgegen durch grossflächige Waldauflichtungen, Stufung und Buchtung der Waldränder, Neuanlage von Trockenwiesen und Pflege der Hochstamm-Obstbäume. Ein Teil der Auflichtungs- und Entbuschungsarbeiten werden mit Zivildienstleistenden von Naturnetz ausgeführt.

Im 2014 wurden in Zusammenarbeit mit dem Förster Michel Wolf von Leymen, dem Elsässischen Forstunternehmer Frédéric Kleinhals sowie dem Verein Naturnetz  währen 2 Wochen grossräumig Holzschläge durchgeführt. Auf der Französischen Seite konnten so 2 Hektaren Lichter Wald geschaffen werden. Weiter wurden die in den letzten Jahren gelichteten Waldränder nachgepflegt.

Erneut begleitete der Projektleiter Lukas Merkelbach die gezielte Mahd, ausgerichtet auf förderungswürdige Arten, auf sechs Hektaren artenreicher Magerwiesen. Dabei wurde der Schwerpunkt auf Altgrasinseln gelegt. Auf den Wiesen wurde Saatgut von seltenen Arten gesammelt und an verschiedenen Stellen ausgebracht. Besonders erwähnenswert ist die Förderung seltener Orchideen, im Projektgebiet wurden 18 Orchideenarten nachgewiesen.

Im Steinbruch von Leyem wurde ein illegales Aushub-Depot von 100m3 abgetragen, wodurch neue wertvolle Fläche für Amphibien entstand. Weiter wurde im naheliegenden Garten der Familie Eichenberger ein bestehender, zugewachsener Weiher saniert, um dem Glögglifrosch ausserhalbe des Steinbruchs Leymen ein geeignetes Laichgewässer anzubieten.

Im August 2014 fand erstmalig ein Pflegeeinsatz in Zusammenarbeit mit pro Natura Basel und dem Conservatoire des Sites Alsaciens CSA mit 16 Teilnehmenden statt.

Mit dem vierten Jahr ist die erste Projektphase abgeschlossen. Im Projektsgebiet Flüh-Landskron Südhang konnten während diesen Jahren viele ökologisch wertvolle Massnahmen umgesetzt werden. Da die Region jedoch noch weiteres Potential für ökologische Aufwertungen hat, beschloss der Verein in Absprache mit dem Projektleiter Lukas Merkelbach, ein Folgeprojekt aufzugleisen.