Aufgrund der klimatisch begünstigten Lage weisst der kalkhaltige Landskronberg auf der Schweizerisch-Französischen Grenze eine beeindruckende Artenvielfalt auf. In den Magerwiesen, lichten Wälder und strukturreichen Obstgärten und Reben kommen unter anderen 19 Orchideenarten, sechs Platterbsen-Arten und selten Vögel wie Zaunammer und Neuntöter, sowie seltene Schmetterlinge wie Grosser Waldportier, Frühlings-Scheckenfalter und Hufeisenklee-Widderchen vor. Diese vielfältige Kulturlandschaft drohte aber zunehmend zu verschwinden, da die Nutzung an vielen Orten entweder intensiviert oder aber völlig aufgegeben worden ist. Deshalb führt der Verein seit 2011 ein Projekt zur Erhaltung und Wiederherstellung dieser einzigartigen Kulturlandschaft.
Nachdem in der ersten Projektphase (2011-2014) unter anderem über drei Hektaren lichter Wald geschaffen, die Pflege von sechs Hektaren Magerwiesen optimiert, drei Laichgewässer für die Geburtshelferkröte erstellt und 10 Aren Trockenwiesen renaturiert worden sind, ist das Projekt in einer zweiten Phase um vier Jahre verlängert worden. In Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wird das Gebiet weiterhin ökologisch aufgewertet, dabei werden neben neuen Massnahmen insbesondere auch die bereits aufgewerteten Gebiete nachgepflegt.
Das Folgeprojekt (2015-2018) weisst folgende Schwerpunkte auf:
Artenreiche Magerwiesen: Aufwertung und Pflege
– Öffnen von verbuschten Magerwiesen
– Schaffung von mageren Flächen durch Oberbodenabtrag
– Optimieren der Mahd (Schnittzeitpunkte, und Schonung blütenreicher Stellen)
Artenreiche Wälder: Lichter Wald, gestufte Waldränder und Altholz
– Schaffung von lichtem Wald, Nachpflege der bereits aufgelichteten Stellen
– Aufwertung lichter Bereiche durch Ansaat lokaler Wildpflanzen
– Waldrandpflege
Felsen: Leben in den Extremen
Felsbänder auslichten um Lebensraum für spezialisierte Arten zu schaffen
Artenreiche Kulturlandschaft: Reben, Streuobst und Ackerland
Beratung der Winzer und Bewirtschafter bezüglich Aufwertungen im Kulturland
Neupflanzungen und Pflege von Hochstamm-Obstbäumen und Hecken
Beobachtung und Förderung seltener Arten der Ackerbegleitflora
Förderung seltener Tier- und Pflanzenarten: Raritäten auf dem Landskronberg
Zielarten sind unter anderen: Wiedehopf, Neuntöter, Gelbbauchunke, seltene Schneckenarten, diverse seltene Orchideen, Kreuzblättriger Enzian, Kugelköpfiger Lauch und weitere.
Förderung der Arten durch gezielte Massnahmen, z.B. Aussaat an geeigneten und aufgewertete Stellen, Schaffung von Kleinstrukturen, Laichgewässern und Nisthilfen.
Erfolgskontrolle: Überwachung der Ziele
Kontrolle und Bestandesaufnahme von Brutvögeln, Tagfalter, Amphibien und Orchideen
Öffentlichkeitsarbeit und Besucherlenkung
Organisation und Durchführung internationaler Arbeitseinsätze, öffentlichen Führungen sowie Erstellen von zusätzlichen Informationstafeln.
Dadurch soll der grosse Naturreichtum und die aussergewöhnliche Lebensraum- und Artenvielfalt weiter gefördert und Mittelfristig gesichert werden.
Geleitet wird das Projekt seit 2011 von Lukas Merkelbach, Biologe aus Therwil