Pilotprojekt zur Förderung von Uferschwalbe, Bienenfresser und Eisvogel durch die Anlage von künstlichen Nistwänden – 2009 bis 2014

Uferschwalben besiedeln als Primärlebensräume Flussufer, Küsten sowie – als Ersatzlebensräume in der Kulturlandschaft – Kiesgruben. Sie benötigen Steilwände mit Sandadern zur Anlage ihrer ca. 80 cm tiefen Brutröhren. Dabei muss im Habitat eine gewisse Dynamik spielen, damit die Abbruchkanten frisch sind. In der Schweiz sind die Primärlebensräume aufgrund von Flussbegradigungen und Uferverbauungen weitgehend verschwunden. Im Sekundärlebensraum Kiesgrube hat das Tempo von Abbau und Auffüllung in den letzten Jahren enorm zugenommen. Mit dem Resultat, dass dem Koloniebrüter zu wenig geeignete Wände zur Verfügung stehen.

Einen Lösungsansatz bieten künstlich errichtete Wände. Dabei geben relativ naturnahe Sandschüttungen einerseits und Betonwände mit Sandhinterfüllung andrerseits das Spektrum der Möglichkeiten an. Da in der Schweiz bei Projektanfang noch keiner der künstlich errichteten Wandtypen besiedelt worden war, wollte Hot Spots verschiedene Varianten testen. Hot Spots arbeitet in diesem eng mit BirdLife Aargau zusammen und wird fachlich von den kantonalen Ämtern im Aargau und in Zürich unterstützt.

Das Modell Uferschwalben-Sandschüttung ist ein Erfolg!

In Glattfelden haben 2014 erneut ca. 100 Paare erfolgreich gebrütet. Und auch in der Sandschüttung in Rheinfelden haben im zweiten Jahr bereits mind. 70 Paare ihre Brutröhren gegraben.

In der Kiesgrube Hildebrand bei Stadel, ZH führte Ueli Müller im November 2014 eine Sandschüttung aus. Der entstandene Sandhaufen misst in der Grundfläche ca. 15 auf 6 Meter und hat eine Höhe von etwa 3,5 Metern. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Toggenburg AG, Ueli Müller und dem Verein Hot Spots. Die untersten 2 Meter wurden mit lokalem, kiesigem Substrat durch die Toggenburger AG geschüttet. Im Frühjahr 2015 wird diese Sandschüttung abgestochen, danach ist der Sandhügel für Uferschwalben bezugsbereit.

Mit dem Bau des dritten Sandhügels hat der Verein Hot Spots das Pilotprojekt abgeschlossen und gibt die gesammelten Erfahrungen gerne weiter. Neu wird der SVS/BirdLife Schweiz das Projekt Uferschwalben betreuen. Da die Sandschüttung aber auch in den nächsten Jahren abgestochen werden müssen, damit sie für die Uferschwalben attraktive Nistgelegenheiten bieten, wird trotz Abschluss des Projekts einen Unterstützung-Fonds dazu auf die Seite gelegt.