Stärkung gefährdeter Bestände der Geburtshelferkröte in den Kantonen Zürich, Aargau und Schaffhausen – 2012 bis 2015

Hot Spots setzt sich nach Abschluss des Glögglifrosch-Projekt am Gubrist (2006 bis 2011) weiterhin für die seltene Geburtshelferkröte ein. Die Projektgebiete liegen im Fricktal (AG), im Limmattal (AG), im Zürcher Unterland, im Wehntal (ZH), im Sihltal (ZH) und im Klettgau (SH). An den jeweiligen Projektorten kommt die Rote Liste-Art bereits vor, teilweise aber nur noch in Restpopulationen. Darum sind dringend Aufwertungsmassnahmen nötig: Erneuerung, Sanierung und Erstellung von Laichgewässern sowie Verbesserung der Landlebensräume und Anlage von Versteckmöglichkeiten wie Holzbeigen oder Steinhaufen als Unterschlupfmöglichkeiten.

Lokale Projektleiterinnen und -leiter setzen die Massnahmen vor Ort um. Eine enge Zusammenarbeit mit den kantonalen Ämtern ist gewährleistet.  Im 2015 konnten folgende Massnahmen umgesetzt werden:

Im Fricktal, AG wurden an zwei Standorten spannende Lebensräume für den Glögglifrosch erschaffen. So steht der bedrohten Glögglifrosch-Population in Oberhof ein neues Laichgewässer mit zahlreichen Strukturen zur Verfügung währen in Wölflinswil eine zugewachsene Grube aufgelichtet wurde wodurch ein herrlicher Landlebensraum entstand.

Im Limmattal, AG wurde die in früheren Projektjahren aufgelichtete und bereits von Geburtshelferkröten besiedelte Grube Brand saniert. Der Verein Naturnetz hat in einem Pflegeeinsatz Sträucher und junge Bäum entfernt, neue Tümpel geschaufelt und Neophyten bekämpft.

Im Sihltal, ZH hat der Verein neben der Nachpflege der im 2012 und 2013 umgesetzten Massnahmen im Bereich des Wildnispark, in Langnau, in Thalwil und am Entlisberg in der Gemeinde Rüschlikon einen komplett zugewachsenen Weiher saniert sowie einen neuen Weiher und Strukturen geschaffen. Der neue Weiher wurde flach und mit Abwassersystem angelegt, dadurch ist er weniger attraktiv für die Seefrösche (invasive Neozoe), welche im Sihltal eine bedrohlich grosse Population aufweisen.

In Schleinikon im Wehntal, ZH hat der Natur- und Vogelschutzverein Wehntal eine Parzelle mit hohem Potential für den Glögglifrosch gepachtet. Zivildienstleistende haben zur Unterstützung des Vereins die verwachsenen Trockenmauern entbuscht und den vorhandenen Weiher von exotischen Pflanzen befreit. Das Netz an Lebensräume für die Restpopulation der Geburtshelferkröte wurde durch den Bau eines neuen Ablassgewässers in Ausbreitungsdistanz verbessert.

Im Zürcher Unterland, ZH wurde im neuen Weiher in Wasterkingen ein Steinriegel gebaut. In Hochfelden wurde die in vergangenen Projektjahren realisierte Auflichtung saniert.

In Klettgau, SH hat der Verein in Zusammenarbeit mit Pro Natura SH, dem Planungs- und Naturschutzamt Schaffhausen sowie der karch Regionalvertretung SH im Gebiet „Tüfelschuchi“ Auflichtungen und Entbuschungen durchgeführt.

 

Mit folgenden Projektpartnern arbeitet der Verein in diesem Projekt zusammen: Kanton Aargau, Jurapark, Verein Naturnetz, Grün Stadt Zürich, Wildnispark Zürich, AWEL, Gemeinde Tahlwil, Fachstelle Naturschutz Kanton Zürich, Werkdienste Rüschlikon, Natur- und Vogelschutzverein Wehntal, Pro Natura SH, Planungs- und Naturschutzamt Schaffhausen und karch Regionalvertretung SH.